Damit wir unseren Katzen das Kratzen an Möbeln, Tapeten und anderen ungewünschten Stellen abgewöhnen können, müssen wir erstmal verstehen, warum Katzen überhaupt kratzen.
Katzen dient das Kratzen nicht nur dem Abwetzen der Krallen und somit der Pflege, sondern auch dem Stressabbau, Ablenkung von Langeweile, der Kommunikation mit anderen Katzen und dem Verbreiten von Botenstoffen (sogenannten Pheromonen). Katzen markieren mit diesen Duftstoffen ihr Revier. Es gibt auch Situationen, in denen unsere Fellnase durch das Kratzen an unerwünschten Orten unsere Aufmerksamkeit bekommen möchten.
Das sind ziemlich viele unterschiedliche Gründe, die die Katze zum Kratzen animieren. Wie wir unserer Katze diese unterschiedlichen „Kratzverhalten“ abgewöhnen können, erzähle ich in diesem Blogbeitrag.
Katzen wetzen ihre Krallen, weil…
- ...sie ihre Krallen pflegen möchten
- ...aus Langeweile
- ...um Aufmerksamkeit zu bekommen
- ...um ihr Revier zu markieren
Alternativen zum Kratzen anbieten
Sorge dafür, dass deine Katze genügend Möglichkeiten hat, damit sie ihrem natürlichen Drang zum Kratzen ausleben und ihre Krallen pflegen kann. Ein Kratzbaum ist dabei die erste Wahl und das absolute Must-Have bei der Katzenhaltung, da er deiner Fellnase nicht nur zum Kratzen dient, sondern auch als Rückzugsort zum Entspannen und Schlafen. Es gibt Kratzbäume in den unterschiedlichsten Formen und Farben und für jeden Geschmack sollte etwas dabei sein. Es gibt flauschige, welche aus Naturmaterialien wie z.B. Holz, hohe, niedrige oder knallig bunte. Deinen Katzen ist die Optik egal, wichtig für deine Katzen ist vor allem Komfort und Ausstattung.
Es gibt aber auch weitere tolle Spielzeuge und Kratzelemente, die du deiner Katze zur Verfügung stellen kannst, um ihr das Kratzen an Möbeln abzugewöhnen. Wie ich ja schon oft in meinen Artikeln erwähnt habe, sind wir riesige Fans von Kratzpappen*. Diese einfachen Spielzeuge aus Papier und Pappe lieben unsere Katzen, wie nichts anderes. Sie nutzen diese zum Kratzen, aber auch zum Spielen und sie schlafen sogar manchmal drauf (kann ich zwar nicht verstehen, aber Katzen haben nun mal ihren eigenen Kopf ).
Wenn deine Katze nun anfängt, am Sofa zu kratzen, dann hebe sie vorsichtig hoch und setze sie z.B. an ihren Kratzbaum. Wenn sie dort weiter kratzt, dann lobe sie ausgiebig.
In Tierfachgeschäften oder online kannst du außerdem auch verschiedene Kratzelemente kaufen, die du direkt an deinen Möbel oder an Ecken befestigen kannst. Hat sich deine Katze einen speziellen Ort ausgesucht, an dem sie wirklich immer kratzt? Dann kannst du diese Kratzbretter genau dort befestigen, und ihr somit eine Alternative anbieten und deine Wände und Möbel schützen.
Die meisten Katzen lieben das Naturmaterial „Sisal“. Es gibt wirklich schöne und schlichte kleine Sisalteppiche* (ungefähr in Fussmattengröße), die du deiner Katze zum Kratzen anbieten kannst. Unsere Fellnasen lieben es, sich auf der kratzigen Oberfläche zu wälzen und dadurch eine kleine Massage zu bekommen
Katze spielerisch auslasten
Wenn deine Katze aus Langeweile an deinen Möbel kratzt, dann sorge dafür, dass du deine Katze genügend auslastest. Wenn sie sich langweilt, kommt sie auf dumme Gedanken und kann anfangen, an deinen Möbeln zu kratzen.
Spiele ausreichend mit deiner Katze oder, wenn du nicht genügend Zeit hast, hole dir eine zweite Katze, damit deine Katze sich nicht langweilen muss und einen Spielpartner hat. Biete ihr genügend Möglichkeiten an, um sich anderweitig zu beschäftigen, z.B. durch Klettermöglichkeiten in der Wohnung oder Katzenspielzeug. Außerdem macht gemeinsames Spielen und Kuscheln doch beiden Parteien Spaß
Unsere Katzen lieben unser Fummelbrett* oder auch Activity Board genannt, von Trixie. Darin verteilen wir ein wenig Trockenfutter und sie müssen es mit ihren Pfoten oder mit dem Mäulchen aus den verschiedenen Öffnungen und Labyrinthen rausholen. Damit beschäftigen sie sich wirklich sehr gerne und auch lange. Dieses Spielzeug ist geistig, wie auch körperlich für deine Katze anspruchsvoll und schult ihre Geschicklichkeit.
Schimpfen bewirkt das Gegenteil
Wenn deine Katze an deinen Möbeln kratzt, um Aufmerksamkeit zu bekommen, dann vermeide es, als Strafe zu schimpfen. Denn deine Katze denkt, besser schlechte Aufmerksamkeit, als keine Aufmerksamkeit. So trainierst du sie dahingehend dass sie weiss, wenn sie Quatsch macht, bist du sofort da. Du solltest sie also in diesen Momenten ignorieren, und damit meine ich komplett ignorieren. Schaue sie nicht mal bei ihrem Unfug an. Das wird ein paar Mal dauern, irgendwann hat sie verstanden, dass sie mit dieser Aktion keine Aufmerksamkeit kommt und wird es unterlassen.
Anstatt sie für Fehlverhalten zu bestrafen, gebe ihr eine positive Bestätigung, wenn sie sich richtig verhält. Das heißt, lobe sie, wenn sie an ihrem Kratzbaum kratzt und bestätige dieses Verhalten vielleicht sogar mit einem Leckerli oder Streicheleinheiten.
Das funktioniert natürlich nur, wenn wirklich die fehlende Aufmerksamkeit das Problem ist. Du erkennst dieses Verhaltensmuster daran, dass deine Katze dich genau ansieht, wenn sie das Kratzen beginnt. Sie weiß, dass es falsch ist, aber nimmt den Ärger in Kauf, um trotzdem Aufmerksamkeit zu bekommen.
Kratzen, um das Revier zu markieren
Durch das Kratzen möchten Katzen ihre Pheromone verteilen, und somit ihr Revier markieren. Um diesem Entgegenzuwirken kann man beispielsweise diese Stellen reinigen und sie mit Wohlfühlpheromonen besprühen, damit deine Katze das Gefühl hat, dass sie dort nicht mehr Markieren muss. Du erkennst dieses Verhalten daran, dass deine Katze an ein und derselben Stelle übermäßig viel Kratzt. Häufig sind diese Kratzstellen in der Nähe vom Schlaf- oder Fressplatz zu finden.
Es gibt verschiedene Sprays, die man auf diese Stellen sprühen soll, damit habe ich jedoch noch keine Erfahrungen gemacht, und möchte daher auch kein Produkt empfehlen, ohne zu wissen, dass es funktioniert.
Ich hoffe, ich kann euch mit diesen Tipps dabei helfen, eurer Katze das Kratzen an Möbeln und Tapeten abzugewöhnen. Welche Tricks haben euch bei der Erziehung eurer Katzen geholfen? Oder woran hapert es noch? Ich freue mich auf den Austausch mit euch.